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Individuelle Unterstützung im Bedarfsgemeinschafts-Coaching

Unterbringung

In dem Projekt Bedarfsgemeinschaftscoaching erhalten Personen, die im Bürgergeldbezug sind, individuelle Hilfestellungen bei der Beseitigung von Vermittlungshemmnissen, die einer Arbeitsaufnahme im Wege stehen. Denn trotz einer stabilen Lage am Arbeitsmarkt und einer hohen Nachfrage an Fachkräften, brauchen insbes. Menschen, die schon lange arbeitslos sind, besondere Unterstützung. Die Zeit der Pandemie mit den sozialen Einschränkungen hat erhebliche Spuren hinterlassen und die Probleme in den Familien häufig verschlimmert.

Das Interkulturelle Kompetenzzentrum (IKOKU) führt das Projekt Bedarfsgemeinschaftscoaching seit 2018 bereits zum fünften Mal erfolgreich durch. Der innovative Ansatz besteht darin, das nicht nur der einzelne Teilnehmende im Fokus steht, sondern die gesamte Bedarfsgemeinschaft. Dies heißt: Auch das familiäre Umfeld wird mit in die Betrachtungen einbezogen. Neben der Verbesserung der beruflichen Perspektive des Arbeitssuchenden soll auch eine Verbesserung der Situation der in der Familie lebenden Kinder erreicht werden. Dies geschieht zum Beispiel indem schulische Förder- und Unterstützungsmöglichkeiten oder Angebote zur sozialen Teilhabe aufgezeigt werden, die das Zusammenleben in der Familie stärken. Zusätzlich zu den persönlichen Coaching-Gesprächen, die häufig im Rahmen der aufsuchenden Arbeit bei den Teilnehmenden zu Hause stattfinden, bietet die Maßnahme weitere Bausteine zur Verbesserung der Beschäftigungsfähigkeit.

Für jeden Teilnehmenden wird zu Beginn der Maßnahme eine Situationsanalyse durchgeführt. Darauf aufbauend wird ein Förderplan mit Zielvorgaben erstellt, der die unterschiedlichen Handlungsbedarfe widerspiegelt, beispielsweise in den Bereichen Qualifizierung, Mobilität oder Gesundheit. Dieser Förderplan wird über die gesamte Maßnahmendauer fortgeschrieben. Durch diese vertraulichen Coachinggespräche und zusätzliche individuelle Unterstützungsmodule wie z. B. Bewerbertraining, Vermittlung von Kenntnissen zur finanziellen Lebensführung oder Praktika werden die erkannten Defizite und Problemlagen individuell angegangen. Zudem werden bei größeren Problemen der Kontakt zu spezialisierten Fachkräften (Suchtberatung, Schuldnerberatung, Sozialpsychatrischer Dienst, etc.) aufgenommen und hier weitere Unterstützungsmöglichkeiten geboten. D.h. die pädagogischen Fachkräfte übernehmen eine Art Lotsenfunktion und holen jede(n) in seiner /ihrer momentanen Situation ab. Die individuelle Hilfestellung steht unter dem besonderen Augenmerk der Freiwilligkeit.

Im laufenden Projekt nahmen bisher 35 Personen teil, in denen auch minderjährige Kinder mitbetreut wurden. Es fanden bisher 14 Überleitungen zu spezialisierten Fachkräften statt. Insgesamt schieden bisher sechs Personen vorzeitig aus der Maßnahme aus. Zwei Teilnehmende konnten eine sozialversicherungspflichtige Arbeit aufnehmen und vier schieden aus persönlichen Gründen bzw. aus gesundheitlichen Gründen auf eigenen Wunsch aus. Vier weitere Personen nehmen an einer weiterführenden Qualifizierung teil oder haben diese bereits erfolgreich abgeschlossen.

Das Projekt „Bedarfsgemeinschaftscoaching“ wird gefördert durch das Ministerium für Arbeit, Soziales, Transformation und Digitalisierung Rheinland-Pfalz aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds Plus und aus Haushaltsmitteln des Landes Rheinland-Pfalz, sowie durch das Jobcenter Landkreis Kusel. Es richtet sich an Menschen, die im Bürgergeldbezug sind oder die im Kontext der Fluchtmigration einen Anspruch auf Leistungen nach dem SGB II haben. Es stehen 30 Maßnahmenplätze zur Verfügung, die ausschließlich über das Jobcenter Landkreis Kusel belegt werden. Das Projekt ist am 01.07.2022 gestartet und läuft noch bis zum 31.12.2023.

Weitere Informationen zu der  Maßnahme finden Sie hier.