Unterbringung
Bedarfsgemeinschafts-Coaching geht in eine weiter Runde
26. Februar 2024
Einge Gruppe Frauen, die sich gegenseitig umarmt ist von hinten zu sehen; sie blicken in einen blauen Hintergrund, der Himmel und eine Wasserfläche darstellen könnte


Was ist der Unterschied zwischen dem Europarat und dem Rat der Europäischen Union?*

Nicht nur mit dieser Frage durften sich die Teilnehmerinnen der vom Europäischen Sozialfond plus mitfinanzierten Maßnahme auseinandersetzen.

Das Projekt „Frauen aktiv in die Zukunft“ wendet sich an langzeitarbeitslose Frauen und Neuzugezogene, die Anspruch auf Leistungen nach SGB II haben. Im Rahmen von Coaching-Gesprächen werden Handlungsbedarfe offengelegt und Ziele zur Verbesserung dieser gemeinsam erarbeitet. An diesen Zielen wird über den gesamten Projektzeitraum gearbeitet. Der ganzheitliche Ansatz unterstützt Frauen, ihre berufliche und soziale Situation zu verbessern.

Schulungseinheiten bilden ein weiteres Standbein des Projektes. Die vom 6. bis zum 9. Juni stattfindende Wahl des Europäischen Parlaments war Grund genug sich mit der Europäischen Union, ihren Werten, der Geschichte und Institutionen auseinanderzusetzen.  Das Modul „Europa und ich“ wurde von den teilnehmenden Frauen genutzt, um Referate zu einzelnen Mitgliedsstaaten der EU zu halten.

Berufsorientierung und -vorbereitung sind thematische Schwerpunkte des Projektes. Eine gute Zusammenarbeit mit regionalen Betrieben und Institutionen sind uns dabei wichtig. Im Rahmen der Berufsorientierung wurden zwei Referentinnen eingeladen. Frau Baltes, Fachkraft an der BBS Kusel, stellte das Berufsfeld „Pflege“ vor und verwies auf die vielfältigen Entwicklungsmöglichkeiten in diesem Bereich.

Frau Dr. Drumm, Kollegin der IKOKU GmbH und ihrerseits zuständig für die pädagogische Betreuung und Schulung der FSJ’ler, stellte das Berufsfeld „Erzieherin“ vor und ging auf die Möglichkeiten zur Qualifizierung für diesen Beruf ein.

Für das zweite Halbjahr ist die Vorstellung weiterer Berufsfelder vorgesehen. Es bleibt also spannend!

Im Bereich der Berufsvorbereitung konnten wir im vergangenen Quartal Frau Hilker als Referentin gewinnen. Frau Hilker ist Leiterin der Personalentwicklung & Ausbildung von KOB in Wolfstein (ein weltweit führender Hersteller von Binden und Geweben für medizinische Anwendungen). Die Teilnehmerinnen konnten ihre Fragen zu Bewerbungs- und Auswahlverfahren stellen. Dies war insbesondere für die Frauen von Interesse, die noch nicht lange in Deutschland leben und hier in ihrem jeweiligen Berufsfeld Fuß fassen wollen:

  • Welche Tipps können Sie Bewerbern geben, um sich von anderen Kandidaten abzuheben?
  • Wie sieht der typische Bewerbungsprozess in Ihrem Unternehmen aus?
  • Wie funktioniert der Einstellungsprozess?
  • Welche Fehler sollten Bewerber vermeiden, um ihre Chancen auf eine Anstellung zu erhöhen?
  • Gibt es Bußgelder für Mitarbeitende? Wenn ja, wofür kann man ein Bußgeld bekommen?

Frau Hilker ging ausführlich auf jede einzelne Frage ein und bot anschließend an, ein Bewerbungsgespräch zu führen – eine wertvolle Erfahrung nicht nur für die junge Frau aus der Ukraine, die sich für das Gespräch zur Verfügung stellte.

Durch die im Projekt erfahrene Unterstützung konnten bereits drei Frauen eine sozialversicherungspflichtige Arbeit aufnehmen und mehrere Frauen haben Arbeitserfahrung im Rahmen von Praktika gesammelt. (An dieser Stelle sei darauf hingewiesen, dass die Arbeitsaufnahme nicht das primäre Ziel der Maßnahme ist.)

Das Projekt verfolgt einen ganzheitlichen Ansatz. So werden neben den genannten Themen auch Informationen zu Gesundheit, zur digitalen Grundbildung oder zum Zusammenleben in Deutschland vermittelt.  Teilnehmerinnen steht es frei, weitere Themen von Interesse einzubringen. Das Ergebnis ist ein an den Teilnehmerinnen orientiertes, abwechslungsreiches aber auch forderndes Programm, welches „Frauen aktiv in die Zukunft“ begleiten will und die Integration der Frauen in den Arbeitsmarkt als langfristiges Ziel hat.

„Frauen aktiv in die Zukunft“ wird gefördert durch das Ministerium für Arbeit, Soziales, Transformation und Digitalisierung Rheinland-Pfalz aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds Plus und aus den Hausmitteln des Landes Rheinland-Pfalz sowie durch das Jobcenter des Landkreises Kusel.

 

* Hätten Sie die Antwort gewusst?

Der Europäischer Rat ist das Gremium der Staats- und Regierungschefs und die höchste Ebene der Zusammenarbeit zwischen den EU-Mitgliedsstaaten.

Der Rat der Europäischen Union ist ein wesentliches Beschlussfassungsorgan der EU. Im Rat der EU treffen sich die Ministerinnen und Minister der einzelnen EU-Länder, um Rechtsvorschriften der EU auszuhandeln und zu verabschieden. Seine Zusammensetzung variiert also je nach zu behandelnden Thema.